Villa Gallia Sessel

Designer: Hoffmann, Josef
Namen: Villa Gallia Sessel
Hersteller damals: Wittmann Möbelwerkstätten GmbH
Hersteller heute: Wittmann Möbelwerkstätten GmbH

Beschreibung:

Das Sitzprogramm „Villa Gallia“ hat der österreichische Architekt und Designer Josef Hoffmann, wie es der Name schon erahnen lässt, für einen ganz bestimmten Zweck entworfen. Im Jahr 1913 bekam Josef Hoffman nämlich den Auftrag die Wohnungseinrichtung für die Familie Gallia in der Wohllebengasse in Wien zu gestalten. Neben dem Armlehnsessel entstand in dieser Zeit auch das dazu passende Sofa. So sind die Möbelstücke dieser Polstergruppe im Art-Déco-Stil nicht nur elegant geformt und mit dem kostbarem Material Samt überzogen, sondern strahlen obendrein in einer kräftigen roten Farbe. Zudem wirken sie robust und sinnlich zugleich.

Man findet Möbelstücke dieser Art auch unter dem Begriff „Fauteuil“. Dies ist die Bezeichnung für ein gepolstertes Sitzmöbel mit Armlehnen. Diese Bauart war zwar vor allem im 17. und 18. Jahrhundert gängig, aber die Designer des Art Déco griffen auf die alten Prinzipien zurück. So finden sich die Ursprünge des Art Déco in den von den Seccsionskünstlern Josef Hoffmann und Koloman Moser in Zusammenarbeit mit dem Industriellen Fritz Wärndorfer 1903 gegründetem Wiener Werkstätten. Die Väter dieser neuen Stilrichtung im Möbeldesign hatten sich von den geradlinigen Formen des englischen und schottischen Jugendstils um Charles Robert Ashbee, Charles Rennie Mackintosh und Mackay-Hugh Baillie-Scott inspirieren lassen. So nahm Josef Hoffmann mit seinen orthogonalen (rechtwinkligen) Entwürfen für elegante Inneneinrichtungen vieles von dem vorweg, was erst in den späten 1920er- und 1930er-Jahren modern wurde. Im Jahr 1915 trat dann auch noch Dagobert Peche den Wiener Werkstätten bei, damit war der Weg hin zum Art déco endgültig geebnet.

Später hat die Firma Wittmann den Armlehnsessel „Villa Gallia“ von Josef Hoffmann re-designt.


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