Der Sohn aus begütertem Haus (seine Familie war mitbeteiligt an der fürstlich Collaltoschen Kattunfabrik und sein Vater Bürgermeister von Brtnice / Pirnitz im Bezirk Jihlava / Iglau in Mähren) sollte ursprünglich auf Wunsch seines Vaters hin Jurist werden, fühlte sich aber mehr zur Technik hingezogen, worauf ihn die verständnisvollen Eltern auf die Staatsgewerbeschule in Brünn schickten, von wo er hervorragende Noten heimbrachte.[1] Hiernach arbeitete er beim Militärbauamt in Würzburg, danach studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Karl von Hasenauer und Otto Wagner. In Wagners Büro lernte er Joseph Maria Olbrich kennen, mit dem er 1897 die Wiener Secession gründete, die er 1905 schon wieder verließ.

Zu seinem einfachen, „würfeligen“ Stil hatte er wohl erste Anregungen in Süditalien erhalten, da er zum Abschluss seines Architekturstudiums mit dem Prix de Rome der Akademie geehrt worden war und ein Jahr lang in Italien lebte. Hier hatten ihn die kubischen Häuser mit ihren flachen Dächern und glatten Fassaden sehr beeindruckt.[1]

Mit dem Bankier Fritz Wärndorfer und Koloman Moser gründete er 1903 die Wiener Werkstätte, für die er viele Produkte entwarf. Ab 1899 war er Lehrer an der Wiener Kunstgewerbeschule.

Hoffmann war Mitglied der Freimaurerloge "Die Treue".

1906 baute er sein erstes größeres Werk, das Sanatorium in Purkersdorf. Durch Kontakte mit Adolphe Stoclet, der im Aufsichtsrat der Austro-Belgischen Eisenbahn-Gesellschaft saß, die in Österreich die Aspangbahn betrieb, entstand von 1905 bis 1911 als ein Hauptkunstwerk des Jugendstils in Brüssel das Palais Stoclet mit dem von Gustav Klimt entworfenen Stoclet-Fries. Seit Ende Juni 2009 gehört das Bauwerk zum UNESCO-Welterbe. 1907 war Hoffmann Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, 1912 des Österreichischen Werkbundes.

In der Folge wurde sein Stil immer nüchterner, wobei er sich zunehmend auf Zweckbauten beschränkte. Hoffmann begrüßte 1938 den Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland, weil er sich vom neuen Regime wirtschaftlichen Aufschwung und die Belebung der Architekturpraxis versprach. Nach seinen Plänen wurde von 1938 bis 1945 das Botschaftspalais der kaiserlich Deutschen Botschaft am Wiener Rennweg umgebaut und das Gebäude als Außenstelle des Auswärtigen Amtes sowie als „Haus der Wehrmacht“ und Offiziersheim genutzt. 1957/1958 wurde es aufgrund schwerer Bombenschäden abgerissen. Eine nach Hoffmanns Entwurf 1940/1942 gefertigte Silberkanne[2] trägt als Ornament Eichenlaub, Schwerter und Hakenkreuz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Hoffmann verschiedene offizielle Aufgaben, wie die als österreichischer Generalkommissar bei der Biennale in Venedig und die Mitgliedschaft im Österreichischen Kunstsenat. 1950 gründete er gemeinsam mit Albert Paris Gütersloh die Föderation moderner bildender Künstler Österreichs.

Josef Hoffmann starb am 7. Mai 1956. Die Stadt Wien widmete ihm ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 C, Nummer 20). In Purkersdorf ist die Josef-Hoffmann-Gasse nach ihm benannt.

Seine Witwe Carla Hoffmann vertraute später den Wittmann Möbelwerkstätten die Rechte für die Entwürfe ihres Ehemannes an. Wittmann begann in den 1970er Jahren Hoffmann-Möbel zu reproduzieren, darunter Modelle wie Fledermaus, Purkersdorf, Haus Koller, Armlöffel und den berühmten Kubus. Hoffmanns Lampenentwürfe werden mit einer Lizenz der Josef-Hoffmann-Stiftung seit den 1970er Jahren von der Wiener Firma WOKA in Handarbeit hergestellt.

Die Österreichische Post widmete ihm 2007 eine Sondermarke, ein Detail aus der von Josef Hoffmann im Jahre 1916 entworfenen Halskette.[3] Das Schmuckstück befindet sich heute im Bestand des Museums für Angewandte Kunst, MAK Wien. Im Jahre 1987 veranstaltete das MAK über Josef Hoffmann eine Ausstellung mit dem Titel Josef Hoffmann: Ornament zwischen Hoffnung und Verbrechen. Nach einer MAK-Ausstellung über Josef Hoffmann im Jahre 1992 in dessen Geburtshaus in Brtnice / Pirnitz in der Tschechischen Republik wurden die Kontakte zur Mährischen Galerie Brünn intensiviert. Seit 2006 führen beide Institutionen das Gebäude in gleichberechtigtem Verhältnis als die gemeinsame Außenstelle Josef-Hoffmann-Museum.[4] Das Museum präsentiert eine Dauersammlung und zusätzlich werden wechselnde Ausstellungen zu Josef Hoffmann und seinen Zeitgenossen organisiert. Das MAK Wien unterhält eine große Sammlung von Werken der Wiener Werkstätte und somit auch von Josef Hoffmann. Ein Teil der Werke Josef Hoffmanns ist auf MAK-Sammlung online[5] öffentlich zugänglich.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Hoffmann_%28Architekt%29 unter der Lizenz CC-BY-SA: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de