Otto Blümel



In Augsburg geboren, widmete sich Otto Blümel nach dem Architekturstudium an der Technischen Hochschule München der Malerei. Von 1907 bis 1914 leitete er den Zeichensaal der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ in München, die damals richtungsweisend für innenarchitektonische Gestaltung waren. Blümel war Ehrenbürger der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen und Inhaber des „Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland“.

Der berühmteste Entwurf von Otto Blümel ist der Garderobenständer Nymphenburg.
Der Entwurf von Otto Blümel wurde im Jahr 2008 100 Jahre alt und steht als Designklassiker für Design, das seine Zeit überdauert.

100 Jahre – Gelegenheit einen Blick auf die Zeit zu werfen, in der wichtige Entwicklungen für Design in Deutschland stattfanden:
Das Unternehmen "Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk" wurde im Jahr 1898 in München durch den Zusammenschluss mehrerer Künstler und Handwerksbetriebe gegründet. Es entstanden erstmals organisierte Produktions- und Vertriebsformen für qualitativ hochwertige Möbel auf der Grundlage des künstlerischen Entwurfs. In den Anfangsjahren, die ganz im Zeichen des Jugendstils standen, waren international führende Künstler wie Richard Riemerschmid, Bruno Paul, Herrmann Obrist oder Peter Behrens in den Vereinigten Werkstätten tätig.

1907 wurden die Vereinigten Werkstätten, zu deren Programm neben Möbeln auch Textilien und Leuchten gehörten, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im selben Jahr unterstützten die Mitglieder tatkräftig die Neugründung des Deutschen Werkbunds. Insgesamt waren 12 Künstler und 12 Betriebe, Kunsthandwerk und Industrie vertretend, an der Gründung des Deutschen Werkbunds beteiligt. Es war ihr Ziel, Bauwesen, Bildende Kunst, Kunsthandwerk, Gewerbe und später auch Industrie in ihren Tätigkeiten aufeinander abzustimmen, um Bauten, Möbel und Gebrauchsgegenstände zeitgemäß, funktionell und schön zu gestalten. Der Grundgedanke geht auf die englische Art and Crafts Bewegung zurück, unterscheidet sich von ihr aber deutlich durch die Akzeptanz maschineller Fertigung, was der Bewegung 1914 auch letztlich zum entscheidenden Durchbruch verhalf. Erst die Anerkennung des Deutschen Werkbunds durch die Industrie, gefolgt von den Aufträgen für Fabrikgebäude und Wohnhäuser für Mitarbeiter, gewährleistete den Durchbruch seiner Ideen auf breiter Basis.

In den 1980er Jahren erwarben die Vereinigten Werkstätten Rechte an den Entwürfen von Designgrößen wie z.B. Eileen Gray und erweiterten die vorhandene Kollektion von Möbeln Bruno Pauls, Eckart Muthesius oder Walter Gropius zur Linie „Die Klassiker“. Außerdem kooperierten sie mit verschiedenen Designern der Avantgarde für eine Contempora Reihe. Als dann die Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk aus wirtschaftlichen Gründen schließen mussten, wurden die beiden Kollektionslinien Klassiker und Contempora 1990 die Basis für die Gründung der Firma ClassiCon.

Quelle: Nymphenburg von Otto Blümel - mehr als 100 Jahre Design in Deutschland.


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