Klubsessel S35 "Freischwinger S35, Sessel B3 (alter Name)"

Designer: Breuer, Marcel
Namen: Klubsessel S35, Freischwinger S35, Sessel B3 (alter Name)
Hersteller damals: Thonet GmbH
Hersteller heute: Thonet GmbH

Beschreibung:

Als Marcel Breuer diesen Sessel samt passendem Hocker im Jahr 1929 im Bauhaus Design entwickelte, da orientierte er sich an Ideen von Mart Stam. Dieser hatte bereits im Jahr 1926 Experimente mit hinterbeinlosen Kragstühlen, den sogenannten Freischwingern aus Stahlrohr, gemacht. Dabei federt die Sitzfläche aufgrund der fehlenden Hinterbeine beim Sitzen leicht nach hinten, was einen gehobenen Sitzkomfort garantiert. Und das ganz ohne Polsterung. Ein Konstruktionsprinzip, für das Mart Stam erst 1961 das künstlerische Urheberrecht zugeschrieben bekam.

Der Bauhaus-Lehrer und Architekt Marcel Breuer ging bei seinem Klubsessel noch einen Schritt weiter. Er hat den einst schwingenden Stuhl quasi in einen Sessel verwandelt und seine schwingende Eigenschaft nicht nur bewahrt, sondern sogar noch verstärkt. Beim Klubsessel S 35 balancieren nämlich die unabhängig von der Sitzfläche angebrachten federnden Armlehnen das Schwingen des nach hinten auskragenden Sitz-Rückgestells zusätzlich aus. Der Freischwinger-Effekt wird sozusagen verdoppelt. Dieses Konstruktionsprinzip schafft ein unvergleichliches angenehmes Sitzgefühl. Durch das Gestell aus Stahlrohr ist der Sessel aber dennoch standfest.

Der Entwurf dieses unglaublich bequemen und komfortablen Designklassikers sorgte bereits im Jahr 1930 im Pariser Grand Palais für Aufsehen, als Marcel Breuer seinen Sessel samt passendem Hocker sozusagen als einen Beitrag des Deutschen Werkbundes vorgestellte. Auch seine Bauhaus-Kollegen Walter Gropius und Herbert Bayer zeigten hier ihre neuen Stücke.

Seit 1930 produziert die Firma Thonet im hessischen Frankenberg den eleganten Freischwinger S 35, der in seiner klaren Formensprache und optischen Leichtigkeit überzeugt, mit dem dazugehörigen Hocker S 35 H in einer Version mit Rohrgeflecht. Die Ur- Version des S 35, die in den Produktkatalogen aus dem Jahr 1930 noch als B 35 gelistet wurde, war mit Eisengarn überspannt und mit hölzernen Armauflagen ausgestattet. Schon bald setzten sich Versionen aus Leder und Rohrgeflecht am Markt durch. Auch gepolsterte Varianten sind heute verfügbar.


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