Alvar Aalto

* 03.02.1898 in Kuortane (Finnland); † 11.05.1976 in Helsinki (Finnland)

Der Name Alvar Aalto (1898-1976), wohl der bekannteste Architekt und Designer des 20. Jahrhunderts aus Finnland, steht für den Begriff skandinavisches Design in der Architektur, bei Möbeln und Gläsern. Er entwickelte, ausgehend vom Neoklassizismus und Rationalismus, einen unverwechselbaren eigenen Stil, bei dem funktionale und expressive Momente zu verschmelzen scheinen.
Nach Beendigung des Architekturstudiums (1916-1921) an der TH Helsinki, arbeitete Alvar Aalto nach Studienreisen durch Europa freischaffend im Architekturbüro in Jyväskylä, ab 1927 in Turku und experimentierte beispielsweise mit der Verformung von Holz und Schichtholz. Holz ist in seinen Augen als ein ''forminspirierendes, zutiefst humanes Material'' zu verstehen, künstliche Materialien wie Stahlrohr lehnte er für seine Möbel ab.
Im Jahre 1928 wurde Aalto Mitglied des Congrès Internationaux d'Architecture Moderne (CIAM) und erweiterte den Kreis um Walter Gropius und Karl Moser. Eine Freundschaft verband ihn auch mit Agda und Erik Bryggman, mit dem er auch gemeinsam Projekte erdachte.
Im selben Jahr bereisten Alvar Aalto und seine Frau Aino Schweden, Dänemark, Frankreich sowie Holland und machten die Bekanntschaft mit Le Corbursier, Jahannes Duiker, Sigfried Giedion, Fernand Léger und László Moholy-Nagy.
Anfang der 1930er Jahre entstand Aaltos revolutionäres Stuhldesign mit geschwungenen Formen, 1931 der Stuhl ''Paimio'' und 1933 der Stapelhocker mit L-förmigen Beinen, ''L-leg''.
1933 ging Alvar Aalto nach Helsinki, gründete zwei Jahre später zusammen mit Aino die Möbelfirma Artek, zur internationalen Vermarktung seiner Stücke und sonstiger Entwürfe. Alto nahm mit Vasen und Geschirr am Designwettbewerb der Firma Iittala teil, mit dem finnische Designergegenstände für die Weltausstellung 1937 in Paris ausgewählt wurden. Hier erregte er erstes Aufsehen durch den Entwurf des finnischen Pavillons.
Im Jahre 1938 zeigt das Museum of Modern Art in New York eine erste große Ausstellung Alvar Aaltos Werke.
Während des Zweiten Weltkrieges siedelte er in die USA über und ließ sich ab 1939 in New York nieder. Bereits ein Jahr später wurde Aalto als Professor an das Massachusetts Institute of Technology in Cambridge berufen, wo er bis 1948 unterrichtete. Als Vertreter des plastischen Stils war er verantwortlich für international beachtete Wohn-, Zweck- und Schulungsbauten.
Zwischen 1943 und 1958 wurde Alvar Aalto Vorsitzender der Vereinigung Finnischer Architekten SAFA.
Nach dem Tod Ainos 1949, heiratete er 1952 Eussa Mäkiniemi. Im Jahre 1955 kehrte Aalto nach Europa zurück und beteiligte sich in Berlin am Interbau mit zwei Hochhäusern im Hansaviertel, welche 1957 fertiggestellt wurden. Von 1956 bis 1958 arbeitete Alvar Aalto am Maison Carrée in der Nähe von Paris. Nach seiner Planung wurde von 1959 bis 1963 im Stadtteil Neue Vahr in Bremen ein Hochhaus errichtet. In jener Zeit war Aalto auch verantwortlich für den Bau des Kulturzentrums in Wolfsburg (1958-1962).
Insgesamt beteiligte sich Alvar Aalto an ungefähr 200 Projekten, wobei etwa die Hälfte seiner Entwürfe auch zur Ausführung kam.
Er starb 1976 und wurde auf dem Westfriedhof (Läntinen hautausmaa) in Helsinki beigesetzt.
Werk
»Die den Menschen umgebenden Gegenstände sind kaum Fetische oder Allegorien, die einen mystischen, ewigen Wert haben. Sie sind vielmehr Zellen und Gewebe, lebendig wie diese, Bausteine, aus denen sich das menschliche Leben zusammensetzt. Man kann sie nicht anders behandeln als andere Einheiten der Biologie, sonst laufen sie Gefahr, nicht mehr ins System zu passen, sie werden unmenschlich.«
Als Planer und Architekturtheoretiker machte sich Alvar Aalto verdient um den Wiederaufbau von Helsinki und gilt bis heute durch seine asymmetrischen Baukörper als einer der bedeutsamsten und einflussreichsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Besonders bekannt ist er für seine Konzeptionen im Bereich des organischen Bauens, d.h. einer Architektur, in bezogener Abhängigkeit von Umgebung und Materialien. Hierbei liegt eine enge Verbindung von Gebäuden und Landschaft vor. Alvar Aaltos Streben liegt in der Überwindung der Rationalität. Vom Städtebau bis zum einfachen Wohnhaus - alles soll lebendig und in Bewegung bleiben, ungezwungen und natürlich erscheinen, quasi gewachsen aus der Umgebung. So bildet die Einheit der Idee, Form und Lebensweise das zentrale Thema seines Schaffens.
Neben seiner Verdienste als Architekt gilt Aalto zugleich als einer der wichtigsten modernen Designer für Möbel und Gebrauchsgegenstände. Die weich geschwungene Aalto-Vase steht beispielsweise als Synonym für finnische Glaskunst und den Hersteller Ittala und zählt zu den berühmtesten Glasobjekten der Welt.
Ausgehend von den vorhandenen Einflüssen und dem Hintergrund der finnischen Nationalromantik mit Vorliebe für Naturmaterialien, findet Alvar Aalto für seine Einrichtungsgegenstände und Bauten zu einer eigenen Interpretation des Funktionalismus; „Humanisierung der Architektur“, wie er es selbst nennt. Immer wieder wird deutlich, dass er in seiner Formsprache ein ideenreiches Gespür für Körper zeigte, die er in organisch wirkendes Element übertrug.
Eine enge Verbindung hatte Alvar Alto zur Schweiz, wo er sich regelmäßig aufzuhalten pflegte. Auch genossen zahlreiche Architekten der Schweiz in seinem Atelier Gastrecht. Er erhielt den ersten Preis beim Wettbewerb für die Kirche von Zürich-Altstetten. Zudem wurde der Gesamtkatalog seiner Werke in Zürich publiziert.
Ihm zu Ehren gilt die Alvar-Aalto-Medaille seit 1967 als ein verliehener international renommierter Architekturpreis und wird für signifikante Beiträge zur zeitgenössischen Architektur vergeben. Dessen Verleihung findet alle vier Jahre zusammen mit dem Alvar-Aalto-Symposium in Jyväskylä statt.


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